6.9.10 Grafenort – Engelberg (8 km)
Das Säumertrüpplein, klein aber fein
trifft sich in Grafenort zum Stelldichein
Die Koffer wandern in Susis Wagen
Wir müssen sie nicht selber tragen
Und dann steigen, ohne viel trari trara
Wir in die Schlucht der Engelberger Aa
Sie schäumt und stiebt, uns zu entzücken
Wir queren sie auf Hängebrücken
Bald lichtet sich der Weg
Wir treffen ein in Engelberg
Dort warten unsere Koffern schon
In der St. Jakobs-Pension
Beim Abendessen, nach zwei Gängen
Erfreuen wir uns an Alphornklängen
6.9.10 Engelberg – Engstlenalp (12 km)
Am Montag die Truppe früh aufbricht
denn das Tagesziel ist ausser Sicht
Bis Trübsee Kuhglockengebimmel
Ab Trübsee Helikopterlärm am Himmel
1200 Höhenmeter über dem Talgrund später
Vom Jochpass aus dank gutem Wetter
Erblicken wir die Engstlenalp samt See
Und den Kranz von Bergen mit ewigem Schnee
Ein Kraftort auf der Engstlenalp
Gibt Kraft, wenn nicht für 2, so vielleicht anderthalb
7.9.10 Engstlenalp – Guttannen (25 km)
Ideales Wanderwetter begleitet uns das Gental runter
Annelis und Rösli führen die Truppe an ganz munter
Denn in Wyler endet ihre Säumer-Schnupperlehre
Der Abschied fällt den beiden äusserst schwere
Das Wetter lässt uns alsdann etwas bangen
Doch behält der Föhn die Regie bis Guttannen
Im Bären wir wohl behalten „bachen“
Und uns Gedanken über das morgige Wetter machen
8.9.10 Guttannen – Obergesteln (29 km)
Die Berghänge schwitzen und fluten den Saumpfad
Der früher den Weg zum Grimsel freigab
Niemand den Grimselpass trockenen Fusses erreicht
Es regnet andauernd, nein: Es seicht!
Der Abstieg nach Obergesteln mag uns versöhnen
Weil die ersten Sonnenstrahlen uns verwöhnen
9.9.10 Obergesteln – Riale (23 km)
Der Aufstieg Richtung Griespass
Macht trotz der Anstrengung allen Spass
Der Griessee, sein Gletscher, die Fernsicht
Ein erhabeneres Panorama gibt es wohl nicht!
Der Abstieg gen Süden ist vielleicht mühevoll
Doch die Sicht auf den Lago Morasco ganz toll
1800 Schafe beschallen die Bättelmatt
In den Steilkehren männiglich Knieschlottern hat
Im Ristorante Aalts Dorf unser Nachtlager steht
In Riale ein toller Tag zu Ende geht
10.9.10 Riale – Premia (18 km)
Obwohl die Reise sich allmählich zu Ende neigt
Sich immer noch manche Rosine zeigt:
Der Toce rauscht über Kaskaden zu Tal
Als Europas grösster Wasserfall
Walser Dörfer stehen in Reih und Glied Spalier
Bis im Monte Giove wir geniessen unser Feierabendbier
Doch auf den feinen Hopfen
Folgt sogleich ein Wehmutstropfen:
Nur wenige haben die Badehose dabei
Ins Premia Terme gehen mag niemand textilfrei!
11.9.10 Premia – Domodossola (26 km)
Der letzte Tag auf der Säumerstrecke
Bringt nochmals Highlights, und zwar ganz ‚verreckte‘
Ein Felseinschnitt, bizarr, phänomenal
Für zero Eintrittsgeld, allemal
Am Samstagabend fallen wir in Domodossola ein
Rechtschaffen stolz, das dürfen wir alle sein!
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Den einen ging’s zu langsam, den andern etwas schnell
Dass die Truppe zusammen blieb, verdanken wir Daniel!
Er war das Herz der Wandervögel, verlieh ihnen den Kitt
Mille grazie, Daniele, es war ein Riesenhit!
Videos:
1. Teil: Grafenort – Guttannen (13 Minuten)
http://picasaweb.google.ch/blaesshuhn/Videos?authkey=Gv1sRgCJPCmrL10d3uugE#5519645877652812514
Teil 2: Guttannen – italienische Grenze (15 Minuten)
http://picasaweb.google.ch/blaesshuhn/Videos?authkey=Gv1sRgCJPCmrL10d3uugE#5519299699601266498
3. Teil: Eschental (Val d’Ossola) – Domodossola (17 Minuten)
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